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Siegritzberg

Das Territorium, die Zent, Steuer, Vogtei,- Dorfs- und Gemeindeherrschaft steht dem Amte Weischenfeld zu, die Geistlichkeit der Pfarrey Nankendorf. Der Zehend gehört zur Hälfte dem Bambergischen Domstiftsvikariat, zur anderen Hälfte dem Rittergute Plankenfels. In dem Ort sind ein Hirtenhaus und 8 mit Haus und Stadel bebaute Güter dem Amte Weischenfeld unterworfen. Ferner 2 bebaute Güter, auf deren vier Hauswänden der Besitzer des adelichen Guts Wüstenstein die Vogteilichkeit, nebst der Schaafshut wöchentlich 2 Tage auf dieser Flur hat. Von Johann Baptist Roppelt, Prof. der Mathematik in Bamberg. Zweyte Abtheilung – südlicher Theil, Seite 460 – 479. Nürnberg 1801.)

Über den Ort Siegritzberg ist leider nicht viel bekannt. Um 1400 verlief hier die Geleitstraße Nürnberg-Bayreuth, möglicherweise war dies der Grund, hier ein Dorf zu errichten. 1829, schreibt Heller, „hatte das Dorf 80 Einwohner. Es liegt im Landgerichtsbezirk Hollfeld und ist katholisch“.

In diesem östlichsten Ort der Gemeinde Waischenfeld gibt es keine Kleindenkmäler. Lediglich eine Kapelle. Erbaut wurde sie 1911 anstelle des Dorfkreuzes, an dem früher noch Maiandachten abgehalten wurden. Sie ist der hl. Maria geweiht. Der kleine Bau hat ein schiefergedecktes Satteldach mit Dachreiter, an den Längsseiten sind je zwei spitzbogige Fenster eingebaut. Auf dem Altar steht eine Ikone aus Würzburg, sie zeigt Maria mit dem Kind. Rechts und links des Altars sieht man eine Herz-Jesu- und eine Herz-Maria-Figur. Am Rundbogen, der Chor und Schiff teilt, befinden sich jeweils auf Sockeln rechts ein Wendelin und links Josef mit dem Jesuskind. An den Seitenwänden hängen großformatige Kreuzwegbilder. Hinten, an der Treppe zur Empore, ist ein Bild mit den Gefallenen aus der Gemeinde Nankendorf angebracht. Rechts unter der Empore steht noch das Prozessionskreuz von 1913.

Siegritzberg
vor über 650 Jahren erstmals erwähnt
(Helmut Wunder)

Dem Ortsnamen liegt der Vorname Siegehart zugrunde, wie bei der Ortschaft Siegritz.
 Im Jahre 1057 kommt der Namensträger Sigehart im Hochstift Bamberg zweimal  als Zeuge vor.
Berg bedeutet eine größere Anhöhe oder bewachsene Höhe.
Ortschaft eines Siegehart auf einer größeren Höhe.

Im Jahre 1348 bezieht Johannes von Königsfeld in villa Sighartzperg für Burghutdienst zu Plankenstein 36 Sumer Korn.
Bischof Lupold von Bamberg hat diese Einkünfte in Sygarsberg gekauft, die einst der sog. Kreusner innehatte.

1350
Bischof Friedrich von Bamberg belehnt Otto Krewsner mit Burggut in Syhartsberge, das dem Burghutdienst in Hollfeld und Plankenstein dient und das er Johannes von Königsfeld abgekauft hat.

1357
Nach dem Tod Otto Kursener verleiht Bischof Luupld von Bamberg Walter von Streitberg Syghartsberg et Blankenstein.

1378
Burggraf Friedrich zu Nürnberg verleiht den Brüdern Hermann und Ulrich von Aufseß die Veste Wüstenstein und dazu u.a. Güter zu … Sighaiczberg, die er von einem Seckendorff gekauft hat.

1400
Hermann Modschiedler besitzt u.a. den halben Zehnten zum Sighartsperge, ein bischöflich-bambergisches Lehen.

1405
Firiedrich Plumbler besitzt ein ererbtes Gut, situm in  Sighartsberg, bfl-bbg. Lehen.

1422
Der bischöfliche Untertan zu Waischenfeld Heinz Pluemler bestätigt sein Lehen: Gut mit Zugehörungen, gelegen zu Sigartßperg.

1476
Der markgräfliche Richter Hans von Redwitz beweist mittels des markgräflichen Lehensbuches die Lehenschaft zu dem dorff Sighartzperg bey dem Wustenstein gelegen.
Die Brüder Modschiedler hatten im Jahre 1420 ihr freies Eigen um des Schutzes willen zu Lehen gemacht.

1555
Im Amt Waischenfeld Sigriczberg. Hier gehören 3 Untertanen zum Hochstift Bamberg, wobei 2 Hofstätten wüst sind, 1 zur Pfarrei Waischenfeld, 1 zum Spital Hollfeld, 1 zu Hans Valentin von Aufseß, 1 zu denen von Rüssenbach.

1595
Unter den Gütern und Stücken, die zum Burggut Waischenfeld gehören, welche Friedrich von Eyb zu Eybburg 1581 von denen von Wannbach gekauft hat:  Siegericzberg. Einkünfte von 1 Hof.

1692
Siegeritzberg, worin 6 bbg. Untertanen, 1 mgfl. Untertan, pfarrt nach Nankendorf.

1747
Halber Zehnt zu Siegrizberg, Lehen des Hast. Bamberg, verliehen mit Schloß Plankenstein, im Besitz derer von Schlammersdorf.

1765
Sigrizberg, worin im Waischenfelder Kastenlehen, 1 ganzer Hof, 2 halbe Höfe, 3 Güter, 1 unbebauter Viertelhof, Lehen des Hollfelder Hospitals, 2 halbe Höfe, Lehen der Pfarrei Waischenfeld 1 Gut, zum Rittergut Wüstenstein gehörige Lehen derer von Brandenstein, 2 Güter.

1801
Der einzige Hinweis für  Siegritzberg auf der Homepage von Waischenfeld.
Siegritzberg. Das Territorium, die Zent, Steuer, Vogtei, Dors- und Gemeindeherrschaft steht dem Amte Weischenfeld zu, die Geistlichkeit der Pfarrey Nankendorf. Der Zehend gehört zur Hälfte dem Bambergischen Domstiftsvikariat, zur anderen Hälfte dem Rittergute Plankenfels.
In dem Ort sind ein Hirtenhaus und 8 mit Stadel bebaute Güter dem Amte Weischenfeld unterworfen. Ferner 2 bebaute Güter, auf deren 4 Hauswänden der Besitzer des adelichen Guts Wüstenstein die Vogteilichkeit, nebst der Schafhut wöchentlich 2 Tage auf dieser Flur hat.

Namen der Hausbesitzer ab 1800 bis 1870 von Siegritzberg und Hirtenhaus-Bewohner aus  dem Domarchiv Bamberg.